Der Haushaltsentwurf 2024 der Stadt Heinsberg erreicht mit geplanten Gesamtaufwendungen in Höhe von rund 147,7 Millionen Euro einen neuen Höchststand. Der Anstieg des Haushaltsvolumens um rund 8% gegenüber dem Vorjahr 2023 war in vielerlei Hinsicht inflationsbedingt. Zusätzlich mussten hohe Tarifsteigerungen in den Ausgabeansätzen eingearbeitet werden.
Trotz großer Herausforderungen und Unsicherheiten im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der finanziellen Rahmenbedingungen verfügt die Stadt Heinsberg noch über ein solides finanzielles Fundament als Grundlage für die Haushaltsplanung 2024. Der Schuldenstand in Form von Investitionskrediten konnte in den letzten 11 Jahren von 40,4 Millionen Euro auf aktuell rund 18,8 Millionen Euro zurückgefahren werden und hat sich somit mehr als halbiert.
„Der Haushaltsentwurf 2024 kommt ohne Neuverschuldung durch Investitionskredite aus“, erklärt Kämmerer Michael Schmitz. Auch mit Hilfe der in 2022 getätigten Sondertilgungen ist es möglich, die Zinsaufwendungen von 1,4 Millionen Euro in 2022 auf nur noch 0,6 Millionen Euro in 2024 zu reduzieren. Vielmehr ist im Etatentwurf 2024 ein weiterer Schuldenabbau vorgesehen. Und Schmitz weiter: „Noch schaffen wir es, den Finanzbedarf bis einschließlich des Planjahres 2027 neben den originären Einnahmen und Fördermitteln aus der vorhandenen Liquidität sicherzustellen.“
„Neben der Finanzverantwortung haben wir als Kommune auch eine hohe gesellschaftliche Verantwortung für unsere Bürgerinnen und Bürger. Die Unsicherheiten zur finanziellen Zukunft der städtischen Haushaltslage mahnen uns zur Vorsicht, sollten aber nicht zur Schockstarre führen“, erklärt Bürgermeister Louis.
Der Haushaltsentwurf 2024 beinhaltet ein Defizit von rund 7,56 Millionen Euro. Gegenüber der Planung 2023 mit einem Defizit von 0,92 Millionen Euro ist das ein Anstieg um 6,64 Millionen Euro, der durch die noch vorhandene Ausgleichsrücklage ausgeglichen werden kann. „Es ist die Vielzahl der Probleme zur gleichen Zeit. Energiepreise, Inflation und Kostensteigerungen, Wohnraum für Geflüchtete, Finanzierungsbedarfe für die Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge, Rezessionsszenarien mit eventuellen negativen Auswirkungen auf die Steuereinnahmen der Stadt, all das beschäftigt uns – wie natürlich auch alle anderen Kommunen - bei der Haushaltsplanung 2024. In der Addition aller Belastungsfaktoren geht es dabei schon ums große Ganze, nämlich unsere Handlungsfähigkeit“, so Kämmerer Michael Schmitz.
Bürgermeister Louis zieht trotz aller Unsicherheiten und Risiken ein positives Fazit unter die Haushaltsplanung für das Jahr 2024: „Mit dem Haushaltsentwurf 2024 will die Stadt Heinsberg Kurs halten in Krisenzeiten. Wir verfügen noch über eine solide finanzielle Basis, um verlässlich und verantwortungsvoll zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger zu handeln und eine Finanzsituation, die es uns ermöglicht, auf Steuererhöhungen im kommenden Jahr zu verzichten.“ Und er ergänzt: „Das vorgesehene Investitionsprogramm setzt wichtige Schwerpunkte, ist nachhaltig und kann ohne Neuverschuldung umgesetzt werden.“
Bildunterschrift (v.r.): Bürgermeister Kai Louis und Kämmerer Michael Schmitz