Obstwiesen waren seit jeher ein wichtiger Teil unserer Kulturlandschaft und haben eine jahrhundertealte Tradition. Sie bieten Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Doch leider sind in den vergangenen Jahren viele dieser wertvollen Biotope verschwunden.
Im Zuge der Industrialisierung der Landwirtschaft mussten die meisten alten Obstwiesen dem Einsatz von großen Maschinen bei der Bewirtschaftung der Wiesen weichen. Die Pflege und Ernte der Obstbäume wurde zu kostspielig und konnte durch den erzielten Gewinn aus der Obstvermarktung nicht mehr gedeckt werden. So wurden immer mehr Obstwiesen in Plantagen umgewandelt.
Die Stadt Heinsberg möchte dieser Entwicklung mit der Anpflanzung neuer Obstwiesen entgegentreten. In der vergangenen Pflanzperiode wurde bereits eine Obstwiese in Dremmen angelegt.
Nun wurde in Kempen/ Unterbruch eine weitere Streuobstwiese mit „Alten Obstsorten“, die robust und weitgehend allergenfrei sind, gepflanzt. Auf der neuen Wiese wachsen jetzt zwanzig ganz unterschiedliche Obstbäume. Mirabellen, Zwetschgen, Kirschen, Äpfel und Birnen in verschiedenen Sorten sollen hier in einer bunten Mischung blühen und reichlich Früchte tragen.
Zur Erntezeit sind sodann alle herzlich eingeladen, mit zu ernten und sich an den Früchten zu bedienen.
„Ob Wiesenkräuter, Vögel, Insekten, Wildblumen oder Pilze – viele Tiere und Pflanzen haben ihre Heimat in den Obstwiesen und finden dort ein einzigartiges Ökosystem vor“, weiß Bürgermeister Kai Louis zu berichten.
Um die heimische Flora und Fauna weiter zu fördern, erfolgt zusätzlich eine Untersaat mit einer bunten Blumenmischung.
Bildunterschrift (v.l.): Bürgermeister Kai Louis, Norbert Cox, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Baubetrieb sowie die Ortsvorsteher Heinz-Willi Marx, Unterbruch, und Guido Peters, Kempen