Ein Habitatbaum ist ein lebender oder toter, stehender Baum, der mindestens ein Mikrohabitat trägt. Der Begriff Mikrohabitat bezeichnet sehr kleine oder speziell abgegrenzte Räume, die anderen Lebewesen wie Tieren, Pflanzen, Flechten und Pilze als Lebensraum und Nahrungsquelle dienen.
Um im Stadtgebiet möglichst viele alte Bäume zu erhalten, werden teilweise oder ganz abgestorbene Bäume nicht komplett entnommen, sondern nur die Kronen aus Gründen der Verkehrssicherheit entfernt oder ausgelichtet.
Diese Bäume werden jetzt mit 13 mal 20 Zentimeter großen Plaketten versehen, die mitteilen, dass hier ein schützenswerter Habitatbaum steht und ein „Rückschnitt zum Baumtorso“ aus Gründen des Artenschutzes erfolgte. Wer vor Ort mehr erfahren möchte, kann sich mit Hilfe des QR-Codes auf den Schildern eingehender informieren.
„Heinsberg gehört zu den waldärmsten Kommunen in NRW. Deshalb versuchen wir durch Erhalt des alten Baumbestandes – und sei es als Totholzbaum – die Anzahl der Mikrohabitate zu erhöhen“, erklärt Bürgermeister Kai Louis.
Im Stadtgebiet gibt es zur Zeit rund 25 Habitatbäume. Etwa zehn dieser alten Bäume stehen im Klevchen und sind Rückzugsraum für viele Arten. Weitere Habitate verteilen sich im gesamten Stadtgebiet, wie zum Beispiel an der Wurm, in der Elstart oder im Kirchhovener Bruch.
Auch durch die Anpflanzung von Streuobstwiesen mit sogenannten „alten Obstsorten“ versucht die Stadt einem weiteren Rückgang der Artenvielfalt entgegen zu wirken.
Bildunterschrift (v.r.): Bürgermeister Kai Louis und Norbert Cox, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Baubetrieb, an einem alten Habitatbaum in Oberbruch