Aktuelles aus Heinsberg

Geflüchteten Menschen eine neue Heimat geben –
Heinsberg erhält Fördermittel der EU


Die Stadt Heinsberg stellte im Frühjahr dieses Jahres einen Antrag auf Gewährung einer Zuwendung aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfond beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, kurz AMIF genannt. AMIF ist ein Förderprogramm zur Finanzierung von Maßnahmen in den EU-Mitgliedsstaaten sowie in Drittstaaten für die Förderperiode 2021 bis 2027, „Initiative zur temporären Steigerung der Unterbringungskapazitäten“.

Lediglich 21 nordrheinwestfälische Kommunen erhielten einen Zuwendungsbescheid. Dazu gehörten zwei Kommunen aus dem Kreis Heinsberg – die Stadt Heinsberg und Erkelenz.

Die Förderung besteht in der Gewährung eines nicht rückzahlbaren Zuschusses aus Mitteln der Europäischen Union in Höhe von 75 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben und ist an ein zu benennendes Projekt gebunden.

Heinsberg beantragte die Förderung des Umbaus des ehemaligen Postverteilzentrums in der Schützenstraße zu einer Unterkunft für geflüchtete Menschen. Die Gesamtausgaben betragen hierfür rund 228.000 Euro, gefördert wird das Projekt mit 75 Prozent und damit mit 171.000 Euro von der Union.

 

Ehemaliges Postverteilzentrum – neue Heimat für geflüchtete Menschen

Meist männliche und alleinstehende junge Männer, sind derzeit im ehemaligen Postverteilzentrum an der Schützenstraße in Heinsberg untergebracht. Viele von ihnen kommen aus Syrien und der Ukraine. Andere hatten ihre Heimat in Afghanistan, Tadschikistan, Türkei, Iran, China oder Kongo, bevor sie vor Krieg oder Verfolgung flüchten mussten.

Um dem erheblichen Unterbringungsdefizit im Stadtgebiet Heinsberg entgegenzuwirken und weitere geflüchtete Menschen aufnehmen zu können, wurde das alte Gebäude für die neue Nutzung umgebaut. Dafür wurden von der EU Fördermittel in Höhe von rund 171.000 Euro bewilligt.

In der Unterkunft selbst bietet die Stadt Heinsberg durch Pascal Laufens, Flüchtlingsbeauftragter der Stadt, für geflüchtete Menschen wöchentlich eine beratende Sprechzeit an.

„In meiner Tätigkeit als Flüchtlingsbeauftragter ist es mir wichtig, die geflüchteten Menschen zukunftsorientiert zu beraten und die erforderlichen Brücken aus der Flüchtlingsunterkunft heraus in die Gesellschaft zu bauen, um sie auf diese Weise im Rahmen ihres Integrationsprozesses zu unterstützen“, erklärt Laufens. Dazu ist eine gute Zusammenarbeit mit allen relevanten Kooperationspartnern in dem Arbeitssektor notwendig.

Meist geht es den Bewohnern um die Regelung sonstiger behördlicher Angelegenheiten. Ein Aushang in verschiedenen Sprachen informiert über kostenfreie Sprachangebote des Deutschen Roten Kreuzes im Kristallisationspunkt gegen Armut für Integration (KAI).

Wer möchte, kann an den kostenfreien Sportangeboten des Kreissportbundes Heinsberg teilnehmen, die in Nähe zur Schützenstraße am Lago Laprello stattfinden.

Vielen geflüchteten Menschen hilft es, bei gemeinnütziger Arbeitsgelegenheit gemäß §5 des Asylbewerberleistungsgesetzes Kontakte zu knüpfen und in Zukunft möglicherweise auch auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können. Daher bestehen neben den Kontakten zu AMOS auch zur Heinsberger Tafel.